Bekehrung des Paulus
Schriftstellen:
Lesung aus der Apostelgeschichte 1,1a.3-16.
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus Mk 15,15-18.
Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Heute schenkt uns die Kirche das Fest der Bekehrung des heiligen Apostels Paulus. Wir schauen hin auf jenes Ereignis vor den Toren von Damaskus. Saulus stürzt zu Boden und er hört die Stimme des Auferstandenen: „Saul, Saul, warum verfolgst du mich?“ Der Auferstandene hat ihm die Augen geöffnet und sein Herz durchbrochen. Aus dem Christenverfolger wird der große Verkünder der Frohbotschaft. Aus dem strenggläubigen Juden wird der große Völkerapostel und Missionar unter den Heiden. Er ist ein Anderer geworden. Aber das ist, mit diesem Ereignisse nicht zu Ende. Wenn wir auf sein weiteres Leben schauen und wir seine Briefe lesen, merken wir, dass er ständig bemüht war anders zu werden, so, dass sein Leben mit Christus übereinstimmt. Man merkt der Auferstandene lässt ihn nicht mehr los, Christus arbeitet und werkt in und durch ihn. Im Galaterbrief kann er dann schreiben: „Nicht mehr ich lebe, Christus lebt in mir.“ Das kann nur ein Mensch sagen, der es Christus erlaubt hat radikal von ihm Besitz zu ergreifen und in ihm zu arbeiten. Das heutige Fest lädt uns ein stets neu Andere zu werden in einer Welt, die ständig anders wird. Und so wie das Sicherste im Leben die Veränderung ist, muss das sicherste im glaubensleben unsere innere Verwandlung sein. In den Evangelien heißt es einmal, „dass Jesus an Gnade und Weisheit zunahm, und Gefallen fand bei Gott und den Menschen.“ Das hat Jesus getan, an Weisheit und Gnade zugenommen, in seiner Kindheit und Jugend, in seinem Lehren, Heilen und Wirken, in der Auseinandersetzung mit seinem Volk, durch sein Leiden und seinem Tod am Kreuz, an dem er sich für unser Heil geopfert hat, und in seiner Auferstehung. Genau um dieses Zunehmen an Liebe geht es bei uns, damit wir strahlen dürfen. Es geht um die innere Verwandlung des Menschen. Wir Menschen wandeln uns. Das sehen wir an unserem Körper. Er wandelt sich im Laufe des Lebens. Er baut ab, wird schwächer, entspricht auch nicht mehr dem gängigen Schönheitsideal. Wir bauen ab. Doch umgekehrt können wir gerade in dieser Liebe, die in uns hineingelegt ist wachsen. Die muss nicht abbauen, die kann mehr werden. Es geht um die innere Verwandlung. Je mehr Christus in uns Platz gewinnt, je mehr unser Ego weniger wird und wir uns zurücknehmen können, umso mehr werden wir neue, verwandelte Menschen. Und dann strahlen wir auch die Liebe Gottes aus, und dann werden wir auch überzeugender. Es geht um den inneren Menschen. Es geht um die innere Verwandlung, dass auch „wir zunehmen an Gnade und Weisheit, und Gefallen finden bei Gott und den Menschen.“ Paulus lädt uns ein anders zu werden. Und wenn der Herr im Evangelium den elf aufträgt hinauszugehen und das Evangelium zu verkünden, dann lädt er auch uns ein die Welt durch unseren Glauben ein Stück weit anders zu machen.