Stadtpfarrkirche Bad Ischl

Kultur & Geschichte
Kaiser und Könige, Pilger, Gläubige und Kulturinteressierte aus aller Welt besuchen seit Jahrhunderten das Gotteshaus im Herzen des Salzkammerguts. Hier sind die kaiserliche Familie und ihre Namenspatrone an den Wänden verewigt, hier hat Kaiser Franz Joseph die Hl. Messe mitgefeiert und Anton Bruckner die großen Feste an der Orgel begleitet.
Bereits 1320 wird eine erste Ischler Kirche erwähnt. Sie war bedeutend kleiner und erstreckte sich über den heutigen Altarraum. Die Traun war einst eine wichtige Wasserstraße für den Salztransport und so war es nur logisch, dass die Kirche dem Patron der Salzschiffer, dem Heiligen Nikolaus geweiht wurde. Weil die alte Kirche für die wachsende Bevölkerung zu klein wurde, wurde sie – heute kaum vorstellbar – abgerissen und mit Unterstützung von Kaiserin Maria Theresia neu erbaut. Nur der schlanke gotische Turm von 1490 blieb erhalten, an dessen Fassade ein römischer Grabstein zu sehen ist der an die frühe Besiedelung der Gegend erinnert.
Ab den 1820er Jahren wurde Bad Ischl zum vielbesuchten Kur– und Badeort der Hocharistokratie, dadurch fanden sich zahlreiche Spender und Gönner für neue Altäre kunstvolle Wandmalereien im Nazarenerstil und kostbare liturgische Geräte.
Sanierung & Neugestaltung
Im Jahr 2017 sah es die Pfarrgemeinde als besonderen Auftrag, die Sanierung und Neugestaltung dieses Kulturjuwels in Angriff zu nehmen.
Architekt Christian Neureiter kennt das Gotteshaus seit seiner Kindheit und hat hierfür gemeinsam mit der Pfarrgemeinde ein schlüssiges Raumkonzept entwickelt, in dem er die Grundordnung der Kirche nicht angetastet hat, jedoch durch die Versetzung des Taufbrunnes in den Eingangsbereich völlig neue Akzente gesetzt hat. Durch ein künstlerisch gestaltetes Portal mit Goldoberfläche spannte er den Bogen zum Altarraum auf und holt die feiernde Gemeinde fortan in die Mitte des Geschehens. Mit Altar, Ambo und Priestersitz – gestaltet von Künstlerin Inge Dick – konnten langjährige Provisorien ersetzt werden. Und durch das Aufgreifen der im Raum vorhandenen Farben fügen sich die neuen Orte nun harmonisch ins Gesamtbild ein, ohne historisierend zu wirken.
Kaiser-Jubiläums-Orgel
Erbaut zum 80. Geburtstags von Kaiser Franz Josef I. ist die Orgel mit 59 Registern und über 4000 Pfeifen eine der größten und schönsten ganz Österreichs. Eine Besonderheit stellt auch das Fernwerk dar, das bei der großen Generalsanierung im Jahr 2023 wieder aktiviert wurde.
barrierefrei
Menschen mit Rollstuhl genauso wie Eltern mit Kinderwagenden ist ein selbständiger Zutritt zur Kirche über den Seiteneingang möglich.
Ein umfangreicher Kirchenführer aus dem Jahr 2025 ist im Pfarrbüro um 12 € erhältlich.
Zur künstlerischen Neugestaltung: